Leitfaden zur Sage b7 Ticketerstellung

Grundlagen & Technisches

Anforderung

Meldungen an den Customer Support sollten so formuliert sein, dass diese ohne weitere Rückfragen bearbeitet werden können.

1.Welche Informationen sollten in einer Meldung enthalten sein?


Meldungen sollten mindestens folgende Basisinformationen enthalten:

  • Kundenname / Kundennummer
  • Ansprechpartner für den Vorgang
  • Release (inkl. installiertes Servicepack)
  • In welchem Mandant (welche Firma) und auf welcher Datenbank (Test oder Echt) wird gearbeitet
  • Aussagekräftiger Titel (E-Mail Betreff) mit Schlagworten die das Thema der Meldung beschreiben
  • Programm(e) die aufgerufen werden


Vollständige Meldungen müssen weiterhin eine möglichst genaue Beschreibung der Anforderung/ des Problems beinhalten z.B.:

  • eine Schritt-für-Schritt Anleitung, in der beschrieben wird welche Aktionen (Mausklicks, Tastatureingaben) in welcher Reihenfolge von welcher Person (bzw. Benutzer) wann ausgeführt werden (hilfreich sind auch Screenshots der einzelnen Schritte)
  • wenn das Programm nicht die erwarteten Ergebnisse liefert ist es sinnvoll diese konkret anzugeben, d.h. einerseits den Ist-Zustand und andererseits aber auch denn Soll-Zustand genau zu beschreiben
  • möglichst viele Informationen in Textform (nicht als Screenshot) die uns beim Wiederfinden der beschriebenen Daten im System helfen, wie beispielsweise Artikelnummern, Auftragsnummern, Bestellnummern, Fertigungskopfleitzahlen, usw.
  • Screenshots sollten immer den ganzen Bildschirm erfassen und nicht nur Auschnitte davon, besser einen großen Screenshot auf dem alles zu sehen ist als ein kleiner Screenshot bei dem wichtige Informationen fehlen
  • ist das Verhalten reproduzierbar oder tritt es nur sporadisch auf?
  • ist nur ein einzelner Vorgang betroffen oder gibt es mehrere Fälle? Wenn ja gibt es Gemeinsamkeiten?
  • pro Meldung darf jeweils nur ein Thema behandelt werden
  • die Priorität der Meldung muss klar erkennbar sein
  • soweit bekannt sind relevante Parametereinstellungen anzugeben


Wichtig

Bei Antworten zu bestehenden Tickets muss immer darauf geachtet werden, dass die korrekte Ticketnummer im folgdenden Format im Betreff verwendet wird:

[TicketNr. 300XXXXXX] - dies ermöglicht eine schnelle Zuordnung und Bearbeitung des Tickets.

Beispielfälle
Negativbeispiel:

Negativ Beispiel

Probleme:

  • Screenshot ist abgeschnitten, es ist weder das Release (Titelzeile Sage b7), noch das Programm zu erkennen, außerdem fehlt im unteren Bereich das für diesen Fall interessante Feld Preisherkunft
  • Es ist nicht klar wie der korrekte Preis lauten soll
  • Da keine Auftragsnummer angegeben ist kann das CSM den Auftrag nicht ohne weitere Rückfragen wiederfinden

Positivbeispiel:

Positivbeispiel

Hilfreich:

  • kurze Ablaufbeschreibung
  • Release, Servicepack, Datenbank, Mandant und Benutzer sind auf dem Screenshot erkennbar
  • Problem ist schon im Betreff zusammengefasst
  • Artikelnummer und Auftragsnummer sind angegeben
  • Der erwartete (Soll)Preis ist genannt 
2. Welche zusätzlichen Daten/Dateien werden benötigt?

Oftmals ist es sinnvoll das Benutzerlogfile anzuhängen (s. Registerkarte Benutzerlogdateien). Falls ein konkrete Fehler oder eine nicht nachvollziehbare Meldung erscheint sollte das "Meldungs-PDF" angehängt werden (s. Registerkarte Fehlermeldungen)


3. Wie/Womit können Meldungen erfasst werden?

Meldungen können per Telefon, per Mail oder innerhalb von Sage b7 mit dem Programm ben020 erfasst werden.

a) Meldung per Telefon

Diese Variante eignet sich nur für sehr allgemeine einfache Anfragen. In den meisten Fällen ist die Komplexität in der Regel so hoch, dass ein Ticket erstellt werden sollte.

b) Meldung per E-Mail

Wenn eine Meldung per E-Mail erfolgt sollten obige Hinweise zum Inhalt und zu den Dateianhängen beachtet werden. Da der CSM Posteingang innerhalb der Supportzeiten ständig überwacht wird sollten insbesondere dringende Anfragen (mit entsprechender Kennzeichnung) auf diesem Weg gemeldet werden. Da so auch direkt umfangreiche Informationen mitgesendet werden können die eine sofortige Bearbeitung ohne zeitaufwändige Nachfragen ermöglichen können.

c) Meldung per ben020 - Erfassung CSM-Meldung

Mit dem Programm ben020, welches standardmäßig in Sage b7 enthalten ist, können E-Mails erzeugt werden bei denen viele Informationen, die sonst manuell zusammengetragen werden müssen, schon automatisch enthalten sind.

1 - Es kann entweder ein neues Ticket erstellt werden oder eine Ergänzung zu einem bestehenden Ticket gesendet werden. In letzterem Fall muss die Ticketnummer entsprechend angegeben werden. Das Feld Referenznummer kann frei belegt werden.

2 - Die CSM Mailadresse wird vorbelegt es können aber noch zusätzliche Kopien versendet werden

3 - Die Kontaktdaten werden vorbelegt, können aber falls nötig angepasst werden

4 - Der Benutzer wird mit dem aktuell angemeldeten Benutzer vorbelegt, die anderen Informationen sollten unter Beachtung der oben genannten Hinweise eingegeben werden

5 - Es können außerdem Anlagen (vom Server oder vom Client) angehängt werden

 

Mit Klick auf Verarbeiten wird ein Mail erstellt die dann noch kontrolliert oder ergänzt werden kann.

Zusätzlich zu den eingegebenen Daten werden automatisch noch die Kundennummer, das Release und das installierte Servicepack ausgelesen und in den Mailtext eingefügt.

Aus dem ben020 generierte E-Mail

Weiterhin wird eine ZIP Datei erstellt die verschiedene Logfiles, eine vollständige Liste aller gesetzten Parameter und die in der Maske angehängten Dateien enthält.

Wenn das ben020 aus einer Sage b7-Fehlermeldung heraus aufgerufen wurde ist außerdem das Meldungs-PDF automatisch enthalten.

Inhalt des angehängten ZIP-Ordners

 

4. Hintergrundinformationen / Hinweise
  • Wenn in der E-Mail die vom ben020 generiert wird die Kundennummer "90000" auftaucht, ist der Parameter B_KUNDENNR nicht korrekt befüllt. Tragen Sie dort die richtige Kundennummer selbst ein oder machen Sie Ihren Projektleiter darauf aufmerksam.
  • Unvollständige Informationen führen zu einer Verlängerung der Bearbeitungszeiten, da ggf. Rückfragen gestellt werden müssen
  • Der Melder kennt sein System am besten: Für einen Mitarbeiter im CSM sind spezifische Daten, wie beispielsweise Preise, Termine, Laufzeiten, o.ä. ,nur sehr schwer zu beurteilen, da er die Strukturen innerhalb des Kundensystems nicht kennt. Deshalb sind konkrete Angaben zu den Soll/Ist-Werten von größter Wichtigkeit. (siehe auch obiges Beispiel zum Artikelpreis)
  • Bei komplizierteren Fällen muss eine Prüfung der Daten direkt im Kundensystem erfolgen. Daher ist es wichtig, dass in der Meldung die betroffenen Datenobjekte (z.B.: Artikel/Aufträge/Bestellungen/uvm.) konkret genannt werden
  • Sporadisch auftretende Probleme sind um ein vielfaches schwieriger zu lösen als solche die jederzeit nachgestellt werden können, es sollte also immer überprüft werden ob das Verhalten reproduziert werden kann (z.B. auch im Testsystem)
  • Beispiele in Testdatenbanken die unverändert bleiben können sind immer besser als Beispiele in Echtdatenbanken die weiterbearbeitet (z.B. ausgeliefert, berechnet, neu terminiert,...) werden müssen

Anforderung

In b7 tritt eine (Fehler)meldung auf, diese soll korrekt, verständlich und vollständig an das CSM verschickt werden. 

Anleitung

Beispielfall:
Es wird das Programm rv200(0) aufgerufen und über die Auswahlliste nach einem Arbeitsgang gesucht. Das Programm meldet folgenden Fehler, im neuen Layout:

Im alten Layout:

Schritt-für-Schritt Durchführung

Um nun den Fehler korrekt an das CSM zu melden und die effiziente Bearbeitung sicherzustellen, muss wie folgt vorgegangen werden:

1. Im neuen Layout auf die "Plus" Schaltfläche klicken (im alten Layout ist es ein Doppelpfeil):

2. Das Meldungsfenster wird daraufhin erweitert:


3. Nun können über die drei Schaltflächen unten folgende Aktionen ausgeführt werden:
a) Text in die Zwischenablage kopieren 
b) PDF Datei mit der Meldung erzeugen
c) Das Programm "Erfassung CSM Meldung" (ben020) aufrufen und Fehlemeldung von dort aus verschicken

4. In der Regel sollte Variante c) genutzt werden (s. Registerkarte Meldungen an den Customer Support)
Falls das nicht möglich ist, kann aber mit Variante b) ein PDF erzeugt werden, welches dann an eine Mail angehängt und an das CSM verschickt werden kann.

Hintergrundinformationen / Hinweise
  • Ein einfacher Screenshot der Fehlermeldung reicht in der Regel nicht zur weiteren Bearbeitung aus, da viele wichtige Informationen fehlen
  • Variante a) ist im Normalfall nicht sinnvoll, da zwar die vollständige Fehlermeldung kopiert wird aber es fehlt die Formatierung, wodurch die Lesbarkeit erschwert wird. Außerdem fehlen im Vergleich zu b) bzw. c) Informationen
  • Es können nicht nur Fehlermeldungen auf die oben beschriebene Art "aufgeklappt" werden sondern jegliche Meldung die als seperates Fenster in b7 erscheint.
    Bei nicht-Fehlermeldungen wie z.B.
    Hinweisen:

    oder Fragen

    Ist das erzeugen einer PDF Datei normalerweise nicht erforderlich im Gegenzug ist aber die Meldungsnummer (in der Titelzeile: [r0000000] bzw. [APPL0181]) von besonderer Bedeutung und ist unbedingt zu dokumentieren.

Anforderung

Es soll das Benutzerlogfile eines bestimmten Benutzers angezeigt oder gespeichert werden.                                              

Anleitung

Vorbereitung:
Es muss geklärt werden für welchen Benutzer und für welchen Tag das Logfile angezeigt werden soll.

Da sich das Vorgehen für die aktuellen Release (ab 2021.04) von denen bis R7.6 unterscheidet werden hier zwei Beispiele präsentiert.

Beispielfall A (vor 2021.04)
Im bv040 haben wir entdeckt, dass ein Job auf einen Fehler gelaufen ist, daher möchten wir das Benutzerlogfile des Benutzers noeth vom 27.12.2018 anzeigen und an das CSM verschicken.

Schritt-für-Schritt Durchführung


1. ba001 aufrufen und Anzeigen (F8)

Der Pfadname D:\br75\application\dat\csm75to\log\2018-12-28\bbuehrer.log wird immer mit dem aktuellen Datum (amerikanisches Format) und Benutzer vorbelegt. 


2. Gesucht wird jedoch nach dem Logfile des Benutzers noeth vom 27.12.2018, also ist folgendes einzutragen:
D:\br75\application\dat\csm75to\log\2018-12-27\noeth.log . Dies zeigt die Datei danach mit F8 an

3. Mit F11 kann die Datei in einem externen Editor geöffnet werden. In der Regel ist dies entweder das Standard Windows Notepad oder das Programm Notepad++.

4. Das geöffnete Textdokument kann nun abgespeichert und per Mail versendet werden


Beispielfall B (ab 2021.04)
Im bv040 haben wir entdeckt, dass ein Job auf einen Fehler gelaufen ist, daher möchten wir das Benutzerlogfile des Benutzers bbuehrer vom 23.08.2022 anzeigen und an das CSM verschicken.

Schritt-für-Schritt Durchführung (ab R2021.04 "continous delivery")


1. ba001 aufrufen und Anzeigen (F8)

Der Pfadname D:\Sage\Sage_b7\7.c\br7c\application\dat\csm7cto\log\2022-08-23\bbuehrer_vil-srv-csc-3_8100_csm7c.log wird immer mit dem aktuellen Datum (amerikanisches Format) und Benutzer vorbelegt.
Die weiteren Regeln zur Benennung des Logfiles finden Sie unter der Registerkarte Technisches-Verzeichnisse
Da wir im Beispiel nach dem Logfile eines Hintergrundjobs (rh110) suchen welcher über den Spooler (s. Spalte Report lokal) gelaufen ist brauchen wir nicht das Benutzer Logfile sondern das Spooler Logfile.

2. Die Dateiauswahl im Pfadnamen öffnen mit STRG+F

3. Und wählen bbuehrer_vil-srv-csc-3_8110_csm7cspooler.log.
Hinweis: Hätten wir beispielsweise das Verhalten eines Dialogprogramms z.B. gv000 im Logfile haben wollen, hätten wir das andere Logfile, ohne Spooler, gebraucht

4. Mit F11 kann die Datei in einem externen Editor geöffnet werden. In der Regel ist dies entweder das Standard Windows Notepad oder das Programm Notepad++.

5. Das geöffnete Textdokument kann nun abgespeichert und per Mail versendet werden


Hintergrundinformationen / Hinweise
  • Benutzerlogfiles werden immer für jeden Benutzer erzeugt der sich an b7 anmeldet, auch für Hintergrundbenutzer (Cronjobs)
  • Der Parameter B_DEL_LOGDIR steuert wie lange Logdateien gespeichert werden
    Wenn der direkte Zugriff auf den Installationspfad möglich ist kann die Logdatei auch direkt von dort versendet werden (im obigen Beispiel ist der Pfad: D:\br75\application\dat\csm75to\log\)
  • Wenn eine Logdatei mehrere MB groß ist kann sie unter Umständen nicht mehr per Mail verschickt werden, sie sollte dann vor dem Versenden gezippt werden
  • Wenn Applikationsfehler auftreten sollte immer auch die JDK/JRE Version angegeben werden außerdem werden in der Regel auch die Spooler-Logfiles benötigt
  • Wenn Sie nicht sicher sind welches Logfile Sie senden sollen, können Sie über das Menü
    Hilfe → Support → Logfiles Zippen


    alle Logfiles des angemeldeten Benutzers in eine ZIP Datei hinzufügen und an das CSM senden
  • Benutzerlogfiles werden in der Regel angefordert wenn:
    - es im Programmablauf zu echten Abstürzen kommt
    - Hintergrundprogramme im Status 'Fehler' oder 'gestoppt' stehen bleiben
    - der Debug/Tracemodus aktiviert wurde (siehe Kapitel → DEBUG/TRACE)

Anforderung

Oftmals ist es zur Analyse eines Vorgangs erforderlich, dass eine erweiterte Protokolldatei erstellt wird.

Anleitung

Möglichkeiten zur Erzeugung von erweiterten Protokolldaten
Im folgenden werden die aktuell verfügbaren Methoden vorgestellt. Dabei wird jeweils erklärt was genau hinter der Methode steckt, wie man an die Ergebnisse kommt und in welchen Fällen diese Methode in der Regel verwendet wird.

1. Das Loglevel "Debug"

Was steckt dahinter?

Wie in der Registerkarte "Benutzerlogdateien" beschrieben wird grundsätzlich bei jedem Start von b7 eine Protokolldatei (Logdatei) erzeugt.

Während der Ausführung des Programms werden dabei Informationen in eine Textdatei geschrieben.

Auszug aus einer Logdatei

Damit die so entstehenden Dateien nicht zu umfangreich werden lässt sich konfigurieren wie detailliert die Protokollierung der Ereignisse erfolgen soll (Loglevel).

In b7 gibt es fünf Stufen, die niedrigste ist FATAL darauffolgend dann ERROR, WARNING, INFO und schließlich DEBUG mit den meisten Daten. standardmäßig ist INFO eingestellt.

Hätte man im obigen Beispiel den Level auf ERROR gesetzt, würden alle Zeilen mit INFO und WARNING nicht geschrieben. Würde man dagegen DEBUG einstellen würden entsprechend mehr Daten geschrieben.

Der DEBUG-Modus (von engl. de- (Präfix; dt. ent-, aus-) im Sinne von entfernen und engl. bug im Sinne von Programmfehler) enthält detaillierte Informationen die speziell für die Analyse bzw. Fehlersuche aufbereitet werden.

Debug Informationen zur Stücklistenauflösung

Wie erzeugt man diese Daten?

  • Wenn der Loglevel nur einmalig bei der Ausführung eines bestimmten Programms aktiviert werden soll:
    Es muss das Menü "Bearbeiten", dann das Untermenü "Loglevel" geöffnet werden.
    Dort ist standardmäßig der Loglevel "Info" aktiviert - aktivieren Sie nun den Radiobutton "Debug". Ab jetzt ist Debugmodus für den angemeldeten Benutzer aktiviert.

    Jetzt sollte der Programmablauf der das gemeldete Phänomen erzeugt, durchgeführt werden. Im Anschluss sollte der Loglevel wieder auf "Info" gestellt werden.

    Die erzeugten Daten befinden sich nun im Benutzerlogfile und können an das CSM gesendet werden. (s. auch Kapitel Wo finde ich die Benutzerlogdateien?)

  • Wenn der Loglevel über einen längeren Zeitraum für einen bestimmten (Hintergrund)Benutzer oder für ein bestimmtes Programm aktiviert werden soll:

    Im Programm bv240 - Maskeneigenschaften kann der Loglevel ganz spezifisch für ein Programm oder einen Benutzer geändert werden.

    Es soll beispielsweise der Loglevel für die Maske "rv0000" und den Benutzer "bbuehrer" auf "Debug" gesetzt werden, dann muss folgender Datensatz eingefügt werden:



    Sobald der Datensatz gespeichert wurde ist der DEBUG Modus aktiv und die zusätzlichen Meldungen werden in das (oder die) Benutzerlogfile(s) geschrieben.

    Achtung: Wird der Debug-Modus auf diese Weise aktiviert dann können mit der Zeit sehr große Logdateien entstehen, da in manchen Programmen enorm viele Debugmeldungen erzeugt werden. Sobald also der gewünschte Ablauf "eingefangen" wurde sollte der Eintrag im bv240 umgehend wieder entfernt werden.

    Wann wird das erhöhte Loglevel benötigt?
    Es gibt viele mögliche Fälle in denen die zusätzlichen Informationen im DEBUG Modus hilfreich sein können.

    Der konkrete Nutzen hängt aber sehr stark davon ab was tatsächlich protokolliert wird.

    Wenn beispielsweise die Berechnung eines bestimmten Werts nicht nachvollziehbar ist, dann könnte es sein, dass genau dieser Wert (oder die Berechnung) nicht in den DEBUG Logmeldungen vorkommt und so auch nicht weiterhelfen kann. Umgekehrt kann es natürlich auch sein, dass gerade diese Berechnung besonders ausführlich geloggt wird und so direkt die Ursache für das Phänomen erkennbar ist.

    In der Regel wird das Debug Log überall dort benötigt wo es darum geht das Programmverhalten detaillierter Nachvollziehen zu können, oft also bei der Auswertung und Berechnung von Werten die im Hintergrund abläuft.

2. Der DBI-Trace

Was steckt dahinter?

Während der Ausführung von b7 findet eine intensive Kommunikation mit der Datenbank statt. Es werden ständig Daten gelesen, gelöscht, geändert oder neu angelegt.

Dazu werden sogenannte SQL-Befehle verwendet. Diese Befehle sind für den Benutzer in der Regel nicht sichtbar, können aber dabei helfen die Ursache für ein bestimmtes Programmverhalten zu identifizieren.

SQL Informationen im Logfile

Wie erzeugt man diese Daten?

a) Wenn der Loglevel nur einmalig bei der Ausführung eines bestimmten Programms aktiviert werden soll:

Es muss das Menü "Bearbeiten", dann das Untermenü "System" geöffnet werden.

Dort kann dann der Menüpunkt "DBI-Trace einschalten (ins Logfile" ausgewählt werden. Ab jetzt ist Debugmodus für den angemeldeten Benutzer aktiviert.

Jetzt sollte der Programmablauf der das gemeldete Phänomen erzeugt, durchgeführt werden. Im Anschluss sollte der DBI-Trace wieder ausgeschaltet werden.

Die erzeugten Daten befinden sich nun im Benutzerlogfile und können an das CSM gesendet werden. (s. auch Registerkarte: Benutzerlogdateien)

 

b) Wenn der Trace über einen längeren Zeitraum für einen bestimmten (Hintergrund)Benutzer oder für ein bestimmtes Programm aktiviert werden soll:

Im Programm bv240 - Maskeneigenschaften kann der DBI-Trace ganz spezifisch für ein Programm oder einen Benutzer gesetzt werden.

Es soll beispielsweise der DBI-Trace für die Maske "rv0000" und den Benutzer "bbuehrer" eingeschaltet werden, dann muss folgender Datensatz eingefügt werden:

 

Sobald der Datensatz gespeichert wurde ist der DBI-Trace aktiv und die zusätzlichen Meldungen werden in das (oder die) Benutzerlogfile(s) geschrieben.

Achtung: Wird der DBI-Trace-Modus auf diese Weise aktiviert dann können schnell sehr große Logdateien entstehen, da sehr viele SQL Befehle protokolliert werden. Sobald also der gewünschte Ablauf "eingefangen" wurde sollte der Eintrag im bv240 umgehend wieder entfernt werden.

 

Wann wird der DBI-Trace benötigt?
Es gibt viele mögliche Fälle in denen die genaue Kenntniss der abgesetzten SQL Befehle von Vorteil sind.

Wie auch beim DEBUG Modus hängt es immer vom konkreten Fall ab wie hilfreich die Aktivierung des DBI-Trace wirklich ist, denn letztlich werden hiermit nur die Ergebnisse der Programmlogik protokolliert nicht aber die Logik selbst.

So lässt sich beispielsweise zweifelsfrei feststellen ob ein bestimmter Datensatz angelegt, geändert oder gelöscht wurde aber es ist nicht dokumentiert warum.

In der Regel wird der DBI-Trace überall dort benötigt wo es darum geht das festzustellen welche Daten auf welche Art geändert wurden oder wie genau die Suchabfragen lauten. In letzterem Fall lässt sich daraus dann oft ermitteln warum z.B. gewisse Datensätze nicht angezeigt oder gefunden werden.

Hintergrundinformationen / Hinweise
  • DBI-Trace und DEBUG Loglevel werden oftmals gleichzeitig aktiviert um ein Maximum an Informationen zu einem Vorgang zu erhalten
  • Bei Meldungen an das CSM ist es sinnvoll beide Arten der erweiterten Protokollierung grundsätzlich zu aktivieren während das Problem reproduziert wird. Dies kann die Bearbeitung erheblich beschleunigen, da solche Meldungen unter Umständen direkt an die Fachabteilung weitergeleitet werden können

Welche wichtigen Verzeichnisse gibt es?

In der Regel wird das Basisverzeichnis wird im Normalfall mit folgender Struktur angelegt, die meisten Ordner lassen sich aber frei benennen, sodass die im folgenden genannten Bezeichnungen nur Beispiele sind:

...\SAGE\SAGE_b7\br7c\

Wobei im SAGE_b7 Verzeichnis jede seperate b7 Installation ein eigenes Verzeichnis bekommt, also kann es z.B. noch ein Verzeichnis br75_test für das Testsystem geben.

Verzeichnis: br7c


Dieser Ordner enthält meist folgende Unterordner

Interessant sind insbesondere das Application bzw. das Tomcats Verzeichnis

 

Verzeichnis: Application


Die wichtigsten Verzeichnis (abgesehen vom eigentlichen Programmverzeichnis, welches im obigen Screenshot als "nordwest76" bezeichnet wurde) sind:

Verzeichnis: tomcats


Enthält alle Details zur Tomcatinstallation.

Hin und wieder wird hier das "catalina" Log benötigt welches sich unterhalb des entsprechenden TomcatDienstes im Logs Ordner befindet, z.B.

\br7c\tomcats\tomcat_8130\logs

 

B7 "dat" - Verzeichnis

Das "dat" Verzeichnis enthält Daten die zur Laufzeit, also während der Arbeit mit b7 tagtäglich erstellt werden. Der konkrete Speicherort des DAT Verzeichnisses für eine b7 Installation kann im Programm ba901 → Servereinstellungen → DAT bzw. in der kundenspezifischen Installationsdokumentation   nachgelesen werden.

Ein typisches DAT Verzeichnis enthält folgende Ordner (je nach Installation können auch noch weitere Ordner enthalten sein)

Hiervon sind dir Ordner log und print besonders interessant.

Verzeichnis: \dat*\log\

Es wird täglich ein Ordner, benannt mit dem Tagesdatum angelegt und in diesem Ordner werden dann Benutzerlogfiles gespeichert.

Inhalt eines Logverzeichnisses unter 2022.07

Den Ordner "rh110" gibt es erst ab R7.5 - er enthält alle Logmeldungen (nach Benutzer gruppiert) zu der Bedarfsrechnung/Terminierung

Seit dem Wechsel in das Continous Delivery Modell sind die Logfiles anders organisiert

                        

Inhalt eines Ordners im Logverzeichnis (<2021.04)           

Inhalt eines Ordners im Logverzeichnis (>=2021.04)      

          

Die Benennung war früher "<User>.log" und zusätzlich jeweils ein Logfile für das bh010 und bh040.

Dies wurde nun geändert und ist nun folgendermaßen aufgebaut: "<User>_<server>_<port>_<db>_<spooler>" wobei der letzte Teil nur bei tatsächlichen Spoolerlogfiles angehängt wird und auch anders heißen kann z.B. "_spl", "_spool" o.ä.

Im obigen Beispiel wäre also: fack_vil-srv-csc-3_8110_csm7cspooler → user_lizenzserver_port_spooler

Man erkennt auch im obigen Beispiel das z.B. der User "ober" über die Entwicklungsumgebung zugegriffen hat - und dort gibt es keinen Lizenzserver also wird der Rechnername genutzt.

Wie viele Tage die Logfiles aufbewahrt werden hängt von der Einstellung des Parameter B_DEL_LOGDIR ab

Neben den Benutzerlogfiles befinden sich hier auch die Logfiles zu den Spoolern (bh010*.log, bh040*.log)

 


Benutzerlogfiles protokollieren die Aktionen jedes Benutzers (auch der Hintergrunddienste bzw. Crons) in b7 und können in vielerlei Fällen hilfreiche Informationen über die internen Abläufe liefern.

Der Detailgrad der Protokollierung (und damit die Menge der Meldungen bzw. die Größe des Logfiles) richtet sich nach verschiedenen Einstellungen innerhalb von b7.

standardmäßig enthalten die Logfiles aber nur oberflächliche Informationen, daher werden Logfiles, sofern erforderlich, explizit mit bestimmten erweiterten Einstellungen angefordert.

Aber auch ein Standardlogfile kann wichtige Details enthalten, daher ist es empfehlenswert zu jeder Meldung das entsprechende Logfile des Benutzers mitzuliefern. (weiterführende Details s. Kapitel Debug/Trace)


 

Verzeichnis: \dat*\print\


Das Printverzeichnis enthält zu jedem Druck der in b7 erfolgt die Jasper Druckdatei (*.jrprint) und die zugehörige *.xml Datei.

Je nachdem ob für den Druck auch ein PDF, beispielsweise als Mailanhang, erzeugt wurde wird auch diese hier abgelegt.

Die *.idx Dateien dienen als Basis für die Indexierung im Archivsystem (bj013).

Die Dateien werden solange aufbewahrt wie der Lifetime für diesen Druck definiert wurde und danach gelöscht.  Typischerweise sind sie also 2-3 Tage lang verfügbar.

`Inhalt eines Printverzeichnisses


Die Zuordnung zwischen einem Druckvorgang und den Dateien im Printverzeichnis erfolgt über die "DateiNr" welche z.B. im Programm bv010 sichtbar ist.

Über das Funktionen Menü oder einen Rechtsklick kann mit "XML-Datei anzeigen" die zugeordnete XML Datei direkt angezeigt und über "Speichern unter" die jrprint Datei abgespeichert werden.